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Romantische Fundstücke – kleine Geheimtipps in Ulm

An der schönen blauen Donau liegt die Baden-Württembergische Stadt Ulm mit ihrer bezaubernden Altstadt und bekannten Sehenswürdigkeiten – allen voran dem Ulmer Münster. Aber es gibt auch kleine Geheimtipps in Ulm, die es zu entdecken lohnt.


Geheimtipps in Ulm: Zwei kleine Schätze im Ulmer Münster

Im Münster zu Ulm finden sich zwei kleine Sehenswürdigkeiten, die ein Uneingeweihter ohne weiteres übersehen würde, die aber jeweils eine schöne Geschichte mit sich bringen: Der Ulmer Spatz ist in einer Vitrine ausgestellt. Er befand sich vorher lange auf dem Dach des Münsters, musste aufgrund fortwährender Witterungseinflüsse aber irgendwann einmal ausgetauscht werden. In der Vitrine in der Kirche steht jedoch das Original. Warum nun haben die Ulmer einen Spatz samt Strohhalm im Schnabel auf ihre Bürgerkirche gestellt? Hierzu wird sich folgende Geschichte erzählt: Während des Baus am Münster wurden aus den Wäldern der Umgegend mächtige Balken geholt. Ein Transport solcher Balken drohte nun am Stadttor zu stocken. Die quer verladenen Balken passten nämlich partout nicht durchs Tor, waren einfach zu lang (respektive zu breit). Niemand, auch der Bürgermeister nicht, wusste einen Rat. Schon wollten sie das Stadttor einreißen. Da beobachteten die Männer einen kleinen Spatz mit einem Strohhalm für sein Nest im Schnabel. Auch dieser passte nicht hinein. Da drehte der kleine Vogel ein wenig den Kopf – und schon passte der Halm hinein. Das freute die Männer. Sie mussten das Tor nun nicht einreißen, sondern lediglich den Wagen neu beladen.

In einem der Fenster des Münsters ist ein großer Sohn der Stadt verewigt: Wenige Meter vom Spatz entfernt, ganz versteckt in einer Ecke der Kirche, findet sich in einem Kirchenfenster die berühmte Formel zur Äquivalenz von Masse und Ruheenergie, E=mc², die Einstein formulierte. Wo sonst wird wohl der Wissenschaft in einer Kirche ein solch prominentes Denkmal gesetzt? Dies ist sicherlich einer der kaum bekannten Geheimtipps in Ulm. Auch sonst finden sich im Ulmer Münster übrigens unübersehbare Zeichen der Weltlichkeit in Religiösität dieser durch die Bürger der Stadt finanzierten Kirche. So schmücken Familienwappen großzügiger Spender unübersehbar die Wände. Am Ende eines Seitenschiffes finden sich Reichswappen als klares Zeichen des Status Ulms als Reichsstadt.

Geheimtipps in Ulm: Der fliegende Mensch

Weithin gilt Otto Lilienthal als der erste fliegende Mensch, der mit seinen Fluggeräten den Durchbruch zum Gleitfliegen schaffte. Fast einhundert Jahre früher gelangen dem “Schneider von Ulm” Albrecht Ludwig Berblinger jedoch schon erste Gleitflüge. Entgegen Widerständen gegen sein Wirken außerhalb seiner (Schneider-) Zunft ging er seiner Leidenschaft des Fliegens nach und ersann einen flugfähigen Gleitapparat. Die geplante Vorführung vor dem Kaiser scheiterte jedoch und vor den Augen von dessen Bruder Heinrich stürtzte er in die Donau. Er wurde zum allgemeinen Gespött, lebte eine Weile als Einsiedler, Kunden seiner Schneiderkunst fand er kaum noch und verstarb schließlilch in Armut. Berblingers Absprungpunkt ist heute klar gekennzeichnet und liegt an der später nach ihm benannten Berblingerstraße. Einer weiteren Erfindung Berblingers war übrigens weit größerer Erfolg beschieden: Er entwickelte die erste Beinprothese mit Gelenk.

Am Ufer der Donau erinnert heute ein kleiner Aussichtspunkt mit Plakette an den Sprung Berblingers. Zwei Sitzmöbel laden zum Verweilen mit schöner Aussicht über die Donau ein.

Popperbrunnen

Popperbrunnen in Ulm am Rathaus

Am bekannten gotischen Rathaus liegt der eher nur den Einheimischen unter diesem Namen bekannte “Popperbrunnen”.  In diesem wurden früher während des Fischmarktes Fische ausgesetzt und so frisch gehalten. Heute kommt er zu seinem Namen, da sich hier vorgeblich nur die jungen Damen der Stadt aufhalten, die noch nicht “unter der Haube” sind.

Marienbrunnen

Zu den Geheimtipps in Ulm gehört der ganz versteckt liegende und eigentlich nur bei gezieltem Aufsuchen zu findende Hildegardbrunnen ganz in der Nähe des Ulmer Münsters im Neuen Bau, der heute das Polizeipräsidium der Stadt beherbergt. Es ist der einzige der vielen figürlichen Brunnen der Stadt, der eine Frau darstellt – Hildegard, die dritte Frau Karls des Großen.

Marienbrunnen in Ulm

Geheimtipps in Ulm: Schiefes Hotel

Das schiefe Haus ist von den hier aufgeführten Tipps wohl noch der am ehesten bekannte und bei einem ausgedehnten Bummel durch die Altstadt auch kaum zu übersehen. Es lohnt einen Besuch, da es wirklich faszinierend ist, wie dieses Haus sich noch aufrecht halten kann. Es gilt als das schiefeste Hotel der Welt und wird nach äußerst kostspieliger Instandsetzung bis heute als solches genutzt. Im Inneren kommen speziell angefertigte Möbel zum Einsatz, wie beispielsweise Betten mit unterschiedlich langen Beinen.

Wem das schiefeste Hotel der Welt denn doch zu klein, zu schief, zu teuer ist, dem sei in Zentrumsnähe und direkt an der Donau gelegen das Maritim Hotel empfohlen. Es ist frisch renoviert. Wir hatten von unserem Zimmer einen wunderschönen Blick auf die Donau. Und vom Dachrestaurant aus konnte man dank direktem Blick auf das Münster fast bis auf den kleinen Spatzen gucken.

Der schönste Blick aus dem Maritim Ulm auf die Altstadt und das Münster

19 Kommentare

  • Nina

    Das sind wirklich einpasst schöne Ausflugsziele. Die Stadt scheint recht schön zu sein, werde mir die Stadt Ulm mal im Hinterkopf behalten um da mal einen Ausflug hinzu machen. Liebe Grüße nina

  • Birgit

    Ich liebe Ulm und vor allem das Fischerviertel!
    Ein schöner Beitrag dazu. Im Maritim war ich auch schon öfter, jedoch noch nicht seit der Renovierung. Die Bar kannte ich jedoch noch nicht, denke mal die ist neu?

    Liebe Grüße
    Birgit

    • alexa

      Hallo Birgit,

      das Maritim kenne ich wiederum nur nach der Renovierung. Die Bar müsste es eigentlich schon vorher gegeben haben. Die liegt von der Rezeption aus am Treppenaufgang vorbei auf der linken Seite. Soll auch unter den Einheimischen durchaus zum Ausgehen genutzt werden.

      Liebe Grüße!

  • Julia

    Ich bin so ungefähr ein bis zwei Mal im Jahr in Ulm und ich liebe diese Stadt. Sie hat eigentlich alles, was man braucht. Ist nicht zu klein und nicht zu groß. Toller Bericht! Mir hätte noch ein Hinweis gefehlt: Der lebendige Weihnachtsmarkt. Klar, es ist Mitten im Sommer, aber wer hat schon einen Weihnachtsmarkt mit echten Tieren zu bieten. Lieber Gruß Julia

    • alexa

      Oha. “Leider” war ich ja gerade zu Sommeranfang da. So konnte von Weihnachtsmarkt keine Rede sein. Aber du machst mir ja richtig Lust, im Winter noch einmal hinzufahren!!

  • Filiz

    Ich habe schon so oft gehört, dass Ulm auf jeden Fall eine Reise wert ist. Jetzt rutscht die Stadt gleich noch weiter hoch auf der Urlaubsziel-Liste. Danke für die schönen Einblicke, ich liebe gerade solche “kleinen” Geheimtipps sehr.

    Liebe Grüße,
    Filiz

    • alexa

      Ja genau, ich gucke vor Reisen immer gerne nach kleinen “Insidern” – da macht das Entdecken doch direkt noch einmal so viel Spaß!

  • Avaganza

    Liebe Christina,

    Ulm klingt ja toll! Ich war noch nie in Ulm aber die Fotos machen Lust sofort hinzufahren. Alles wirkt so idyllisch und romantisch. Das schiefste Hotel ist ja der Hammer. Da will ich unbedingt mal hin!

    Liebe Grüße und schönen Abend!
    Verena

  • Tati

    Huhu Alex,

    Ulm ist ein ganz wunderbares Städtchen, das ich damals im Rahmen meiner Einladung zum Beurer-Event entdecken durfte. Sehr schöne Impressionen! Herrlich! 🙂

    Ein schönes Wochenende und herzliche Grüße – Tati

  • Simone

    Ich war schon lange nicht mehr in Ulm, dabei ist das von uns aus gar nicht so weit. Das würde sich mal wieder prima für einen Tagesausflug eignen. Danke für die Tipps, am Besten gefällt mir der Aussichtspunkt zum fliegenden Mensch.

  • Ulm Aktuell

    ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

    Ein hervorragender Beitrag. Sehr direkt & verständlich. Wir das UlmAktuell Team unterstützen dich ✔️

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