Guenztal Weiderind - Fleischgenuss und Feinstes Weiderindfleisch kaufen
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Günztal Weiderind – Darum ist es mehr als Naturschutz

Ein Spaziergang über die Naturschutzflächen im Günztal. Eine sehr kurze Begrüßung und drumherum malerische Weideflächen. German Weber liebt sein Hobby, die Weiderinder, und ist im Vorstand der Stiftung KulturLandschaft Günztal. Er ist Biologe und Rinderfan. Ich habe das Glück eine kurze Führung über die Weide zu bekommen und mehr über das Projekt Günztal Weiderind zu erfahren.

Guenztaler Weiderind - Naturnahe Weidewirtschaft
Guenztal Weiderind – Naturnahe Weidewirtschaft

Das Günztal liegt zwischen Donau und Voralpenland am gleichnamigen Bachsystem, der Günz, Bayerns. Und hier startet der Nachmittag über ein Projekt, das Tierwohl und Naturschutz vereint. 

1. Günztal Weiderind – Keine Massentierhaltung!

Wir alle kennen die schönen Postkarten-Landschaftsbilder auf den Milch- und sogar Fleischpackungen. Die Kühe sind glücklich, essen Gras und sind auf großen Weiden. Meistens ist es fern der Realität und die Viecher sind in kleinen Ställen und die Hochleistungsrinder werden mit Kraftfutter aufgepeppt, damit die Milchleistung stimmt – “igitt”, würde jeder schreien, der es mit ansehen muss. Dazu gehöre ich definitiv dazu. Spätestens nach dem Besuch im Allgäu und dem Vortrag von Herrn Weber habe ich meine Essgewohnheiten nochmal ein klein wenig geändert. Aber warum?

2. Natürlichkeit und extensive Beweidung

Extensive Beweidung bedeutet, dass die Tiere als Landschaftspfleger für uns arbeiten und abweiden. Die großen Naturschutzflächen tragen zum Erhalt gefährdeter Arten, Wasser, Boden und Klima beitragen. 

3. Sorgfalt – Tiere ohne Stress

Wir ernähren uns von Fleisch und haben Interesse daran, dass die Weiderinder ohne großen Stress geschlachtet werden. “Schlachtung mit Achtung“, ist hier garantiert. Die Rinder dürfen mindestens zwei Sommer an der frischen Luft  in ihrer Herde weiden, bevor sie schonend geschlachtet werden.

4. Genuss und verantwortungsvoller Fleischkonsum

Bewusst genießen und wissen woher das Fleisch kommt? Das klingt nicht nur gut, sondern ist hier der Anspruch an das Fleisch. Die natürliche Weidehaltung des Günzaler Weiderindes trägt enorm zur Qualität und Geschmack des Fleisches bei. Übrigens wurde das Original Braunvieh von Slow Food Deutschland in die „Arche des Geschmacks“ aufgenommen. Natürlich bleibt die ethische Frage, ob man die Tiere überhaupt schlachten sollte? Diese Frage kann ich nur für mich beantworten. Ich liebe gutes Fleisch und finde diese Lösung mehr als fair für alle.

5. Mehrwert durch Zunahme der Tier- und Pflanzenvielfalt

Es summt und brummt im Günztal. Ziel ist es, die Naturschätze zu bewahren und ein Biotopverbundsystem aufzubauen. Dabei sollen Bäche, Wiesen und Moore mit ihrer vielfältigen Tier- und Pflanzenwelt erhalten bleiben. 

Warum ist das Günztaler Weiderind vom Aussterben bedroht?

Die ursprüngliche Rasse des Allgäus ist das “Original Braunvieh”. Das Vieh ist robust,  leistungsfähig und hat gut Milchleistungs trotz des energiearmen Futters. Das Vieh wurde allerdings durch die amerikanische Hochleistungsrasse “Brown Swiss” ersetzt, bzw mit dem Braunvieh gekreuzt. Es ist von daher nachvollziehbar, dass dadurch der Bestand des Original Braunviehs fast völlig verdrängt wurde. In Zahlen ausgedrückt stehen im gleichen Zuchtgebiet 300.000  Tiere des modernen “Brown Swiss” 700 Zuchttieren gegenüber.

Das Günztaler Weiderind ist bereits seit 2011 eine patentrechtlich eingetragene Wort-/ Bildmarke. Die naturnahen Weidebetriebe sind ein kleiner Verbund die die Nachhaltige Weidewirtschaft des Original Braunvieh betreiben.

“Günztal Weiderind ist eine Initiative der Stiftung Kultur Landschaft Günztal und von Landwirten im Günztal, in Kooperation mit der Regierung von Schwaben, den Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten sowie Slow Food Allgäu.” 

Mehr dazu ist auf der Seite Günztal Weiderind zu erfahren.

Feinstes Weiderindfleisch aus Günztal kaufen
Feinstes Weiderindfleisch aus Günztal

Feinstes Weiderindfleisch aus Günztal kaufen

Was wäre ein schöner Informationsnachmittag ohne eine Kostprobe des feinen Günztal Weiderinds? Nun, das Günztaler Weiderind, das man erwerben kann ist derzeit ausverkauft. Aber German Weber hat uns aus seinem Eigenvorrat mit ein paar feinen Scheibchen des leckeren Rindes beköstigt. Es schmeckt genau wie beschrieben – genussvoll nach mehr! Neben dem Rindfleisch probieren wir leckeren Schokoladenkuchen gebacken aus heimischem Dinkel, dem Babenhauser Rotvesen.

Alte Getreidesorten aus dem Günztal
Alte Getreidesorten aus dem Günztal

Das Bild zeigt alte Getreidesorten, die sie aus Kleinstmengen vermehrt und wiederentdeckt wurden. Das Projekt Ökomodellregion Günztal beschäftigt sich mit dem Ziel, regionale Vielfalt zu bewahren. Was früher auf heimischen Feldern ohne Pestizide wuchs, ist jetzt sehr wertvoll für den Ökolandbau.

Auf der Internetseite Stiftung Kulturlandschaft Günztal erfahrt ihr noch mehr über die wunderbare Arbeit und wie ihr sie unterstützen könnt!

Am Ende des Nachmittags weiß ich, die Viecher tragen keine Glocken, sondern Schellen und dass ich ins Allgäu wiederkommen muss. 

Mein Tipp: Leiht euch ein E-Bike und radelt den Günztal-Radweg, der sich rund 92 km durch die abwechslungsreiche Landschaft erstreckt und besucht eine Mutterkuhherde. Die Weidebilder sind auch am Radweg entstanden. Und habt keine Angst: Wenn ihr auf dem Radweg bleibt, kommt euch kein Braunvieh entgegen.

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